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Alles unter einem Dach: In Nordenham eröffnet Niedersachsens zweites Regionales Versorgungszentrum

Nordenham. Im Landkreis Wesermarsch hat niedersachsenweit das zweite Regionale Versorgungszentrum (RVZ) den Betrieb aufgenommen. Am (heutigen) Dienstag hat Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, in Nordenham gemeinsam mit Stephan Siefken, Landrat des Landkreises Wesermarsch, und Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen das Regionale Versorgungszentrum Wesermarsch-Nord eröffnet. „Mit den Regionalen Versorgungszentren wollen wir eine attraktive und an den praktischen Bedürfnissen der Menschen ausgerichtete Infrastruktur schaffen, die lange Wege vermeidet“, sagte Staatssekretär Wunderling-Weilbier bei der Eröffnung des RVZ. „Ich bin überzeugt, dass Sie mit dem RVZ Wesermarsch-Nord einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität Ihrer Region leisten. Denn eine gute Daseinsvorsorge ist die Voraussetzung für dauerhaft attraktive und lebenswerte ländliche Räume.“

Ziel der Regionalen Versorgungszentren (RVZ) in Niedersachsen ist es, für die Menschen vor Ort die hausärztliche Versorgung zu stärken und weitere je nach lokalem Bedarf ausgesuchte Angebote der Daseinsvorsorge zu schaffen. „Mein besonderer Dank geht heute vor allem an die handelnden Personen des Landkreises Wesermarsch und der Stadt Nordenham. Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement Sie den Aufbau des Versorgungszentrums hier vor Ort vorangetrieben haben“, so Wunderling-Weilbier weiter.

Das Regionalministerium fördert den Aufbau des RVZ am Standort Nordenham mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Den Kern des RVZ in einem ehemaligen Alten- und Pflegeheim soll ein Medizinisches Versorgungszentrum bilden, in dem angestellte Medizinerinnen und Mediziner die hausärztliche Versorgung sichern. Ab sofort sind bereits ein Pflegestützpunkt, eine Betreuungsstelle, ein Sozialpsychiatrischer Dienst sowie ein Familienhebammendienst vor Ort. Innerhalb der kommenden Wochen wird eine Hebammenpraxis folgen. Darüber hinaus soll künftig neben einer Hausarztpraxis auch eine Suchtberatung in das RVZ einziehen.

Stephan Siefken, Landrat des Landkreises Wesermarsch: „Mit dem RVZ gibt es eine deutliche Verbesserung im Aufgabenfeld Daseinsvorsorge für die nördliche Wesermarsch. Die jetzt geschaffenen Grundlagen gilt es zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln, um auch weiterhin auf aktuelle Entwicklungen sachgerecht reagieren zu können. Der Landkreis Wesermarsch und die Stadt Nordenham stellen sich als Träger dieser Einrichtung ihrer gemeinsamen Verantwortung für eine ausgewogene Angebotsstruktur in der Wesermarsch.“

Bürgermeister der Stadt Nordenham, Nils Siemen: „Mit dem RVZ und dem zukünftigen Medizinischen Versorgungszentrum schaffen wir ein attraktives Angebot, dass sowohl der älter werdenden Gesellschaft als auch dem Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich Rechnung trägt. Weil es dazu dient, die gesundheitliche Versorgung auch zukünftig sicherzustellen und dabei attraktive Arbeitsbedingungen für das Personal bietet. Ich freue mich, dass wir dieses Modellprojekt in Nordenham beziehungsweise der Wesermarsch realisieren konnten."


Hintergrund: Die Regionalen Versorgungszentren (RVZ) sind Einrichtungen zur Stärkung der sozialen Daseinsvorsorge. Mithilfe der RVZ sollen verschiedene Versorgungsleistungen gebündelt werden, um die ländlichen Räume Niedersachsens attraktiver und lebenswerter zu gestalten und sie zu ertüchtigen, den demografischen Herausforderungen besser begegnen zu können. Ein wichtiger Punkt ist, dass die RVZ für die Menschen gut erreichbar sind – sei es über den ÖPNV oder über Alternativen wie beispielsweise Ruftaxen.
Die RVZ sollen ein kombiniertes Angebot aus hausärztlicher Versorgung und weiteren je nach lokalem Bedarf ausgesuchte Angebote der Daseinsvorsorge bilden. Ärztinnen und Ärzten sollen dabei Anstellungsmöglichkeiten mit attraktiven flexiblen Arbeitszeiten eröffnet werden, um so die Hausarztversorgung zu stärken. Darüber hinaus ist es das Ziel, dass diese zentralen Anlaufstellen mit weiteren Angeboten ausgestattet werden. Das können beispielsweise Hebammendienste, Präventionskurse, Ergo-/ Physiotherapie, haushaltsnahe Dienstleistungen oder ein Café als Treffpunkt sein.
Die erste Runde der Modellprojekte begann 2020 mit dem Landkreis Cuxhaven/der Gemeinde Wurster Nordseeküste, dem Landkreis Wesermarsch/der Stadt Nordenham sowie den im Region Leinebergland e.V. organisierten Kommunen/Standort Stadt Alfeld. 2021 stießen in einer zweiten Runde der Landkreis Wolfenbüttel/Samtgemeinde Baddeckenstedt und der Landkreis Schaumburg/die Gemeinde Auetal zum Projekt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.06.2022

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