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Regionale Daseinsvorsorge konkret: Ein Jahr RVZ Wurster Nordseeküste

Regionalministerin Wiebke Osigus gratuliert zum einjährigen Bestehen


Nordholz. Wo einst Ungewissheit über die Nachnutzung der denkmalgeschützten ehemaligen Kasernengebäude herrschte, bereichern seit über einem Jahr vielfältige Gesundheits-, Beratungs- und Begegnungsangebote das Leben der Bürgerinnen und Bürger der Region: Hiervon überzeugte sich Regionalministerin Wiebke Osigus am (heutigen) Freitag bei ihrem Besuch anlässlich des einjährigen Bestehens von Niedersachsens erstem Regionalen Versorgungszentrum (RVZ). Kombiniert mit einem kommunalen medizinischen hausärztlichen Versorgungszentrum (MVZ) mit angestellten Ärztinnen und Ärzten, bündeln RVZ an zentralen und gut erreichbaren Standorten Angebote der regionalen Daseinsvorsorge und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung des ländlichen Raums.

„Ein Jahr RVZ Wurster-Nordseeküste in Nordholz heißt: ein Jahr bessere Versorgung, kürzere Wege und mehr Angebotsvielfalt. Hier wird regionale Daseinsvorsorge konkret in individuelle Lebensqualität übersetzt. Ich freue mich sehr, dass unsere Idee von der Bündelung von Daseinsvorsorge-Einrichtungen in der Fläche so gut aufgegangen ist und danke allen, die daran Anteil haben“, gratulierte Regionalministerin Osigus bei ihrem Besuch. „Die hier gemachten Erfahrungen zeigen deutlich, dass die Versorgungszentren ein wichtiger Baustein aus unserem Instrumentenkasten für eine regionalisierte Landespolitik sind - eine Politik, die von den Bedarfen der Regionen herdenkt, damit Menschen über alle Lebensphasen gut und gerne dort wohnen können, wo sie es für sich entschieden haben“, so Osigus weiter.

Seit der Eröffnung Anfang 2022 wächst das Angebot im RVZ Wurster-Nordseeküste stetig: Neben der Hausarztpraxis des MVZ bietet der Standort eine Tagespflege mit Fahrdienst, vielfältige Beratungsangebote, Physiotherapie und Gynäkologie. Sogar ein Café und ein Veranstaltungsbereich gehören seit Jahresbeginn 2023 zum Portfolio, das in wenigen Monaten noch um eine Zahn- und Kinderarztpraxis erweitert werden soll.

„Wir sind sehr glücklich, dass es uns in so kurzer Zeit gelungen ist, nicht nur die hausärztliche Versorgung mit zwei zusätzlichen Arztsitzen zu verbessern, sondern auch weitere, zusätzliche Angebote für die Menschen in der Region im RVZ etablieren zu können. Dies zeigt, wie attraktiv das Konzept der RVZ ist“, so Geschäftsführer Andreas Rühle.

Grundlage der Erfolgsgeschichte ist die Kooperation des Landkreis Cuxhaven mit der Gemeinde Wurster Nordseeküste und dem Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. In der 2023 endenden Pilotphase förderte das Ministerium fünf Modellstandorte mit 7,63 Millionen Euro, davon über 1,53 Millionen Euro zugunsten des RVZ Wurster-Nordseeküste. Eine lohnende Investition in die Zukunft, sind sich Osigus und Rühle einig. Die flächendeckende Verstetigung soll folgen. Interessierte Kommunen mit Orten mit bis zu 25.000 Einwohnenden können sich dazu an den bevorstehenden Informationstagen „RVZ zum Anfassen“ in ihrem zuständigen Amt für regionale Landesentwicklung oder durch die Geschäftsstelle Versorgungszentren beraten lassen.

Hintergrund:

Die Regionalen Versorgungszentren (RVZ) sind Einrichtungen zur Stärkung der sozialen Daseinsvorsorge. Mithilfe der RVZ sollen verschiedene Versorgungsleistungen gebündelt werden, um die ländlichen Räume Niedersachsens attraktiver und lebenswerter zu gestalten und sie zu ertüchtigen, den demografischen Herausforderungen besser begegnen zu können. Ein wichtiger Punkt ist, dass die RVZ für die Menschen gut erreichbar sind – sei es über den ÖPNV oder über Alternativen wie beispielsweise Ruftaxen.

Die erste Runde der Modellprojekte begann 2020 mit dem Landkreis Cuxhaven / der Gemeinde Wurster Nordseeküste, dem Landkreis Wesermarsch / der Stadt Nordenham sowie den im Region Leinebergland e.V. organisierten Kommunen / Standort Stadt Alfeld. 2021 stießen in einer zweiten Runde der Landkreis Wolfenbüttel / Samtgemeinde Baddeckenstedt und der Landkreis Schaumburg/die Gemeinde Auetal zum Projekt. Das Modellprojekt läuft bis Ende 2023. Insgesamt investierte das Land Niedersachsen bislang rund 7,63 Millionen Euro in das Vorhaben. Die landesweite Verstetigung ist in Planung.


Artikel-Informationen

erstellt am:
17.03.2023

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