Interregionale Zusammenarbeit (Interreg Europe)
Wozu dient Interreg Europe?
Das Interreg Europe Programm soll zum so genannten "Policy-Learning" zwischen Behörden und unter bestimmten Voraussetzungen auch weiteren regionalen Stakeholdergruppen anregen, um die Leistung der politischen Maßnahmen und Programme für die regionale Entwicklung zu verbessern.
Behörden in ganz Europa können sich im Rahmen von Interreg Europe über gute Praktiken und Ideen zur Funktionsweise der öffentlichen Politikarbeit und der dazugehörigen Lösungen austauschen, um ihre Strategien für die Bürger vor Ort zu verbessern.
Aktuelle Förderperiode
Das Interreg Europe Programm verfügt für den Zeitraum 2014-2020 über ein EFRE-Budget in Höhe von 359 Millionen EUR. In Interreg Europe werden zwei Arten von Aktivitäten finanziert:
a. Kooperationsprojekte:
Die Partnerschaften in den Kooperationsprojekten bestehen aus öffentlichen Organisationen der unterschiedlichen europäischen Länder. Diese arbeiten drei bis fünf Jahre zusammen, um ihre Erfahrungen zu einem bestimmten Politikfeld auszutauschen. Jede an diesem Kooperationsprojekt beteiligte Region erstellt einen Aktionsplan. Durch diesen wird detailliert sichergestellt, was in der Region getan wird, um die aus der Kooperation gezogenen Lehren auch in der Praxis umzusetzen. Die Projekte überwachen auch die Umsetzung des Aktionsplans, um festzustellen, wie gut die Kooperation funktioniert hat. Ggf. können Pilotmaßnahmen beantragt und getestet werden. An diese ist unter bestimmten Voraussetzungen eine gesonderte Finanzierung geknüpft. Kurzinformationen zu den Projektphasen finden Sie in der Infospalte.
b. "Policy-Learning" Plattformen:
Diese thematischen Plattformen bieten einen Raum für kontinuierliches Lernen. Jede Organisation, die sich mit Politiken zur Regionalentwicklung in Europa befasst, kann auf die Plattformen zugreifen. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit Lösungen zur Verbesserung des Managements und der Umsetzung dieser Politiken zu finden.
Die Kooperationsprojekte und Plattformen haben ihren Schwerpunkt zu den folgenden vier Themen, die alle mit der regionalen Entwicklung verbunden sind. Hier finden Sie auch die jeweiligen Projekte, die Partner aus Niedersachsen haben, mit Steckbrief:
Priorität 1: Forschung, technologische Entwicklung und Innovation
Stärkung der Forschungs- und Innovationsinfrastruktur und Kapazitäten
Stärkung regionaler Innovationsprozesse
Priorität 2: Wettbewerbsfähigkeit von KMU
Verbesserung von Wettbewerbsstrategien für Klein- und Mittelstandsunternehmen
Priorität 3: CO2-arme Wirtschaft
Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft über alle Sektoren hinweg, z. B. Erhöhung der Energieeffizienz, Ausbau Erneuerbare Energien, multi-modale Transportsysteme
Priorität 4: Umwelt und Ressourceneffizienz
Schutz und Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes
Übergang zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft durch die Förderung grünen Wachstums und von Öko-Innovationen
Eine Karte zum Programmgebiet, einen Informationsflyer zur Fördermechanik sowie Kurzinformationen zu den Projektphasen finden Sie rechts in der Infospalte.
Projektaufrufe (Calls) und Projektbewilligungen
Nach Abschluss des 4. Calls im März 2019 sind nun 11 Projekte mit Partnern aus Niedersachsen im Interreg Europe Programm 2014-2020 genehmigt. Welche Projekte und Partner das sind, ist der Tabelle in der Infospalte zu entnehmen.
Insgesamt sind jetzt 258 Projekte mit Partnern aus ganz Europa aktiv.
Da die Mittel des Programms fast ausgeschöpft sind, können neue Anträge grundsätzlich erst wieder in der nächsten Förderperiode ab 2021 gestellt werden. Mit Hilfe von Restmitteln und Rückläufen aus Projekten können aktuell noch Pilotmaßnahmen finanziert werden.
Mit Blick auf die Situation durch die COVID-Pandemie, die bei vielen Projekten zu Verzögerungen geführt hat, gibt es derzeit noch einen 5. Call für zusätzliche Aktivitäten mit Blick auf die Pandemiesituation, der sich allerdings nur an bereits laufende oder abgeschlossene Projekte richtet.
Ausblick
Für die Förderperiode 2021 - 2027 läuft derzeit der Prozess der Programmaufstellung.
Unter dem Interreg-spezifischen Ziel „a better cooperation governance“, also der weiteren Verbesserung der behördlichen Zusammenarbeit, können künftig voraussichtlich Projekte unter allen thematischen Politischen Zielen durchgeführt werden:
Politisches Ziel 1: Ein wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa.
Innovativer und intelligenter wirtschaftlicher Wandel und regionale IKT-Konnektivität.
Politisches Ziel 2: Ein grünerer, CO2‑armer Übergang zu einer CO2‑neutralen Wirtschaft und einem widerstandsfähigen Europa.
Politisches Ziel 3: Ein stärker vernetztes Europa durch die Steigerung der Mobilität.
Politisches Ziel 4: Ein sozialeres und inklusiveres Europa durch die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte.
Politisches Ziel 5: Ein bürgernäheres Europa.
Nachhaltige und integrierte Entwicklung aller Arten von Gebieten und lokalen Initiativen.
Alle Informationen zum Interreg Europe Programm finden Sie auf der offiziellen Homepage des Programms.
Ansprechpersonen
Kai Klingenberg
Tel: 0511 / 120 - 84 37
E-Mail: Kai.Klingenberg@mb.niedersachsen.de
Alexander Belkot
Tel: 0511 / 120 - 84 48
E-Mail: Alexander.Belkot@mb.niedersachsen.de