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Gastveranstaltung des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter e.V.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) lud am Abend des 28. Januar 2025 in die niedersächsische Landesvertretung, wo über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Milchwirtschaft diskutiert wurde. Im Fokus stand die nachhaltige Entwicklung des Sektors.

Hans Foldenauer, Sprecher des BDM, betonte die Notwendigkeit, zukünftige Agrargelder stärker mit Gemeinwohlleistungen zu verknüpfen. Er unterstrich die Bedeutung einer gesellschaftsverträglichen Landwirtschaft, die in Kreisläufen wirtschaftet, und forderte die Unabhängigkeit von Transferleistungen durch fairere Marktregelungen und die einkommenswirksame Anerkennung gesellschaftlicher Leistungen. Der BDM begrüßte dabei die Vorschläge der Kommission, schriftliche Verträge zwischen Landwirtinnen und Landwirten und abnehmenden Unternehmen in Zukunft verpflichtend vorzuschreiben.

Dass die Einnahmen aus der Milchproduktion bislang oft nicht die Produktionskosten decken und der durchschnittliche Verdienst eines Landwirts oder einer Landwirtin weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens betrage, hob Kjartan Poulsen, Präsident des European Milk Board (EBM), hervor. Eine gerechtere Verteilung der Gewinne im Milchbereich sei deshalb dringend erforderlich. Maria Noichl, EU-Abgeordnete der S&D-Fraktion, betonte die Notwendigkeit, Einkommensstützung für Landwirtinnen und Landwirte und Umweltleistungen nicht länger zu trennen. Gemeinwohlleistungen müssten einkommenswirksam vergolten werden. Sie betonte auch, dass öffentliche Leistungen jene seien, die der Markt nicht honoriere. Die Ernährungssicherung sei jedoch keine Gemeinwohlleistung sondern müsse durch den Markt gerecht vergolten werden.

Das Thema Handelsabkommen, insbesondere das Mercosur-Abkommen, wurde ebenfalls thematisiert. Der BDM fordert faire und ausgewogene Handelsregeln, während Thomas Waitz, österreichischer Europaabgeordneter für die Grünen, aus seiner Sicht auf einen Grundfehler der Agrarpolitik hinwies: die Mitwirkung am globalen Markt trotz höherer europäischer Standards. Dies mache Ausgleichszahlungen notwendig. Der europäische Sektor könne seine Wettbewerbskraft nicht durch niedrigere Standards, sondern durch Innovationskraft stärken. Dennoch könne laut Waitz der Milchsektor einer der wenigen Bereiche der Landwirtschaft sein, der vom Mercosur-Abkommen profitieren könnte. An die Redebeiträge schloss sich ein lebhafter Austausch bei Speis und Trank an.

  Bildrechte: Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) lud am Abend des 28. Januar 2025 in die niedersächsische Landesvertretung, wo über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Milchwirtschaft diskutiert wurde. Im Fokus stand die nachhaltige Entwicklung des Sektors.

Hans Foldenauer, Sprecher des BDM, betonte die Notwendigkeit, zukünftige Agrargelder stärker mit Gemeinwohlleistungen zu verknüpfen. Er unterstrich die Bedeutung einer gesellschaftsverträglichen Landwirtschaft, die in Kreisläufen wirtschaftet, und forderte die Unabhängigkeit von Transferleistungen durch fairere Marktregelungen und die einkommenswirksame Anerkennung gesellschaftlicher Leistungen. Der BDM begrüßte dabei die Vorschläge der Kommission, schriftliche Verträge zwischen Landwirtinnen und Landwirten und den Unternehmen in Zukunft verpflichtend vorzuschreiben.

Dass die Einnahmen aus der Milchproduktion bislang oft nicht die Produktionskosten decken und der durchschnittliche Verdienst eines Landwirts oder einer Landwirtin weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens betrage, hob Kjartan Poulsen, Präsident des European Milk Board (EBM), hervor. Eine gerechtere Verteilung der Gewinne im Milchbereich sei deshalb dringend erforderlich. Maria Noichl, EU-Abgeordnete der S&D-Fraktion, betonte die Notwendigkeit, Einkommensstützung für Landwirtinnen und Landwirte und Umweltleistungen nicht länger zu trennen. Gemeinwohlleistungen müssten einkommenswirksam vergolten werden. Sie betonte auch, dass öffentliche Leistungen jene seien, die der Markt nicht honoriere. Die Ernährungssicherung sei jedoch keine Gemeinwohlleistung sondern müsse durch den Markt gerecht vergolten werden.

Das Thema Handelsabkommen, insbesondere das Mercosur-Abkommen, wurde ebenfalls thematisiert. Der BDM fordert faire und ausgewogene Handelsregeln, während Thomas Waitz, österreichischer Europaabgeordneter für die Grünen, aus seiner Sicht auf einen Grundfehler der Agrarpolitik hinwies: die Mitwirkung am globalen Markt trotz höherer europäischer Standards. Dies mache Ausgleichszahlungen notwendig. Der europäische Sektor könne seine Wettbewerbskraft nicht durch niedrigere Standards, sondern durch Innovationskraft stärken. Dennoch könne laut Waitz der Milchsektor einer der wenigen Bereiche der Landwirtschaft sein, der vom Mercosur-Abkommen profitieren könnte. An die Redebeiträge schloss sich ein lebhafter Austausch bei Speis und Trank an.

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