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Exowege: Mit Exoskeletten das Handwerk und die Pflege entlasten

Regionalministerium fördert das „Soziale-Innovationen-Projekt“ mit über 500.000 Euro


Ronnenberg. Fachkräfte fehlen überall, ganz besonders in körperlich schweren Pflegeberufen und im Handwerk. Eine innovative Lösung sind Exoskelette. Bei der ersten Station ihrer Sommerreise schaute sich Regionalministerin Wiebke Osigus die Einsatzmöglichkeiten von passiven und aktiven Exoskeletten in Handwerk und der Pflege an. Das Projekt „Exowege“ von Gesundheitswirtschaft Hannover e.V. und KeHa Consulting fördert das Niedersächsische Regionalministerium mit 514.772,97 Euro an EU-Mitteln aus dem niedersächsischen Programm „Soziale Innovation“.

„Das Projekt Exowege ist ein bedeutender Schritt in eine zukunftsfähige und gesunde Arbeitswelt. Die starke körperliche Belastung schreckt viele Menschen vor dem Pflege- und Handwerksberuf ab. Mit Exoskeletten können wir ganz gezielt Menschen in diesen systemrelevanten Berufen entlasten. Gleichzeitig steigern wir damit die Attraktivität von Jobs in Pflege und Handwerk“, so Ministerin Osigus.

Der Verein Gesundheitswirtschaft Hannover e.V. und das Beratungsunternehmen KeHa Consulting präsentierten verschiedene Exoskelette und zeigten, welche positiven Effekte diese für die Mitarbeitenden in der Pflege und im Handwerk haben können. So ist anzunehmen, dass Exoskelette zum Beispiel dazu beitragen, dass sich Mitarbeitende seltener arbeitsunfähig melden und die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeitenden gestärkt wird.

„Wir untersuchen im Projekt dazu relevante Faktoren aus gesundheitlicher, wirtschaftlicher, Arbeitssicherheits- und Akzeptanzperspektive, um die Potenziale von Exoskeletten zur Entlastung physischer Arbeiten in Handwerk und Pflege zu ermitteln“, sagte die Wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Kerstin Hawraneck, Inhaberin von KeHa Consulting.

„Wir leisten Pionierarbeit. Eine systematische Untersuchung mit dieser ganzheitlichen Perspektive wird erstmalig umgesetzt. Es ist großartig, dass sich zahlreiche Unternehmen aus den beiden Branchen mit auf diesen innovativen Weg begeben. Von den Ergebnissen können dann auch andere Unternehmen profitieren“, ist Projektleiter Frank Kettner-Nikolaus, Geschäftsführer von Gesundheitswirtschaft Hannover e.V., überzeugt.

Hintergrund

Das Projekt „Exowege“ untersucht, wie Exoskelette – tragbare technische Strukturen, die den menschlichen Körper unterstützen – den Arbeitsalltag erleichtern und die Belastungen für Mitarbeitende reduzieren können. Es gibt so genannte passive und aktive Exoskelette: Aktive Exoskelette verwenden Sensoren und werden über einen Elektromotor oder Hydraulik (Druckluft) angetrieben. Passive Exoskelette unterstützen durch mechanische Komponenten wie z. B. elastische Bänder (Elastomere), Sprungfedern oder Gasdruckfedern.

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